Bei uns erfährst du alles Wissenswerte über den Ablauf einer Katzengeburt und wie du dich anschließend richtig um die Katzenmutter und ihren Wurf kümmerst.
Wenn du schon bald einen Wurf flauschiger Kätzchen von deiner Katze erwartest, kann das sehr aufregend sein – und vielleicht auch ein wenig Respekt einflößend.
Aber keine Sorge: trächtige Katzen können in der Regel ganz gut auf sich selbst achtgeben, auch wenn sie doch deine Zuwendung und Aufmerksamkeit während der Geburt benötigen. Da Katzen oft versuchen, sich zur Geburt davonzustehlen, um etwas Privatsphäre zu genießen, solltest du sie zur Sicherheit innerhalb der letzten Wochen der Trächtigkeit genau beobachten! Bitte den Tierarzt um Rat, wenn du Fragen zur Trächtigkeit bei Katzen oder zur Katzengeburt hast. Er wird dich sicherlich beruhigen können.
Unser PetCare Team hat ein paar hilfreiche Tipps zusammengetragen, um dich bestmöglich darauf vorzubereiten, wenn deine Katze Mutter wird.
Vorbereitung auf die Katzengeburt
Während der letzten beiden Wochen der Trächtigkeit bei Katzen solltest du dafür sorgen, dass jedes Familienmitglied sich in der Gegenwart der Katze ruhig und leise verhält und sorgsam mit ihr umgeht – das gilt vor allem für Kinder, die verständlicherweise aufgeregt sind und sich auf die kleinen Kätzchen und neuen Spielkameraden schon riesig freuen!
Versuche deine Katze während dieser Zeit so ruhig und still wie möglich zu halten, und bringe sie dazu, in ihrem eigenen für sie hergerichteten Wurfbett ein wenig zur Ruhe zu kommen. Doch auch das weichste Bett kann noch so kuschelig sein – manche Katzen würdigen das Wurflager nicht eines Blickes und bevorzugen stattdessen die hinterste Ecke eines Wandschranks! Sorge einfach nur dafür, dass deine Katze die Wahl hat, wo sie ihre Jungen zur Welt bringt, und versuche nie, sie von ihrem ausgewählten Platz wegzubringen. Hier erfährst du mehr über die Trächtigkeit und wie du ein geeignetes Wurfbett für deine Katze herrichten kannst.
Hilfe zur Hand haben
Die Geburt einer Katze sollte reibungslos verlaufen, aber dennoch empfiehlt es sich, ihr hilfreich zur Seite zu stehen, sie zu beruhigen und für sie da zu sein, sollten Komplikationen auftreten.
Frage den Tierarzt noch vor der Katzengeburt, unter welcher Nummer er außerhalb der Praxiszeiten erreichbar ist, da die Kätzchen häufig nachts auf die Welt kommen. Es ist auch möglich, dass er im Notfall zu Hilfe eilen muss. Wenn deine Katze bei der Geburt Probleme hat, kann es sein, dass du sie zum Tierarzt bringen musst– stelle daher sicher, dass dir im Fall der Fälle ein Transportmittel zur Verfügung steht.
Wenn du glaubst, dass die Katzengeburt kurz bevorsteht, solltest du einige Dinge vorbereiten, beispielsweise eine saubere Schüssel mit warmem Wasser, saubere Handtücher und Lappen, Zahnseide und Einmalhandschuhe, eine Transportbox sowie die Kontaktdaten des Tierarztes. Diese Dinge solltest du für alle Fälle unbedingt zur Hand haben!
Wenn du die Jungen von ihrer Katzenmama trennen musst, musst du sie warm halten. Am besten nutzt du hierzu ein in der Mikrowelle aufgeheiztes Körnerkissen; eine Wärmflasche eignet sich nicht so gut, da die Kätzchen mit ihren spitzen Zähnchen oder ihren Krallen Löcher darin verursachen könnten.
Geburtsanzeichen einer trächtigen Katze
Eine bevorstehende Katzengeburt lässt sich nicht so leicht erkennen. Während der ersten Phasen der Geburt einer Katze wird die Mutter (die Katzendame) sehr unruhig und tigert umher, als würde sie nach etwas suchen. Außerdem wird sie sehr laut. Kontaktiere den Tierarzt, wenn du dir nicht sicher bist, ob die Wehen bereits eingesetzt haben, und behalte deine Katze innerhalb der letzten Wochen und Tage der Trächtigkeit im Auge, um zu wissen, wo und wann sie ihre Jungen auf die Welt bringt.
Katzen ist ihre Privatsphäre heilig – und das insbesondere während der Geburt! Trotzdem ist es wichtig, dass du die Katze während der Geburt beobachtest, um so im Falle von Komplikationen gleich eingreifen zu können – besonders dann, wenn deine Katze zum ersten Mal Junge bekommt.
Die Phasen der Wehen und der Katzengeburt
Die Geburt einer Katze lässt sich in drei Phasen unterteilen. Wenn du glaubst, dass die Wehen eingesetzt haben, solltest du deine Katze im Auge behalten. Die Geburt von Katzen verläuft in der Regel reibungslos, aber wenn du auf sie achtgibst, kannst du gleich eingreifen, sollten Komplikationen auftreten. Eingreifen solltest du aber wirklich nur dann, wenn es absolut notwendig ist. Andernfalls kannst du den Geburtsprozess behindern und deine Katze verärgern. Halte dich also zurück und sieh in regelmäßigen Abständen nach ihr, ohne einzuschreiten, wenn es nicht nötig ist. Keine Sorge – in der Regel verläuft die Geburt bei Katzen ohne weitere Komplikationen. Frage aber stets den Tierarzt, wenn du dir Sorgen machst. Halte auch die Anzahl der Zuschauer klein; auch wenn sich die ganze Familie auf den Zuwachs freut, könnte zu viel Aufregung die Katzenmama verärgern!
Phase 1: Öffnungsphase
Die erste Phase der Katzengeburt ist nicht unbedingt mit bloßem Auge zu erkennen; hier stellt sich die Gebärmutter auf die Geburt ein. Die Wehen setzen ein, sind aber nicht unbedingt erkennbar. Deine Katze wird sehr unruhig und teilweise laut. Möglicherweise wird sie ein paarmal auf die Katzentoilette gehen, ohne ihr Geschäft zu verrichten. Mit etwas Glück wird sie sich schließlich in ihrem Wurfbett niederlassen. Wundere dich nicht, wenn deine Katze sich für einen anderen Ort entscheidet, weil sie sich vielleicht noch nicht an das Wurfbett gewöhnt hat oder lieber anderswo ihre Jungen auf die Welt bringt. Bringe sie nicht woanders hin – am sichersten ist es, wenn du deine Katze selbst entscheiden lässt, wo die Geburt stattfinden soll. Es ist möglich, dass du etwas Scheidenausfluss bemerkst.
Phase 2: Austreibungsphase
Phase 2 umfasst die Geburt der Katzenbabys – wie aufregend! Das Gebären der Jungen kann zwischen 2 und 24 Stunden dauern. Überprüfe noch einmal dein Notfallset und vergewissere dich, dass du alles zur Hand hast. Einige Kätzchen kommen (wie wir Menschen) mit dem Kopf voran auf die Welt, bei anderen kommen zuerst die Beine, und auch das ist bei Katzen normal. Mach dir also keine Sorgen, wenn das passiert.
Die Kätzchen kommen in der Regel in einem Abstand von 30 bis 45 Minuten zur Welt, manchmal dauert es sogar über eine Stunde. Bleib in der Nähe und beobachte die Katzengeburt aus einiger Entfernung. Greife nur ein, wenn es unbedingt notwendig ist, d. h., wenn du beispielsweise beobachtest, dass deine Katze auch unter größten Anstrengungen kein Junges auf die Welt bringt, wenn du blutigen Ausfluss bemerkst oder die Kitten in kurzen Abständen nacheinander kommen, ohne genügend Zeit für die Mutter, um sie zu putzen/die Fruchtblase zu entfernen.
Phase 3: Nachgeburtsphase oder Nachgeburtsstadium
Phase 3 beschreibt das Ausscheiden der einzelnen Plazentas, das in der Regel jeweils nach jedem Kätzchen geschieht. Zähle die Plazentas, die deine Katze ausscheidet – du solltest eine Plazenta pro Katzenjunges vorfinden. Wenn du weniger Plazentas als Kätzchen vorfindest, kann es sein, dass die frischgebackene Mutter sie gefressen hat oder sich vielleicht Zwillinge eine Plazenta geteilt haben. Allerdings kann dies auch bedeuten, dass die Plazentas noch nicht (alle) ausgeschieden wurden. Lasse den Tierarzt das so schnell wie möglich untersuchen und rufe ihn an, wenn du nicht weiterweißt. Stoße dich nicht daran, wenn die Katzenmutter einige der Plazentas frisst – das ist normal, aber du solltest dann während der Katzengeburt ganz besonders auf sie achtgeben!
Hilfe während der Katzengeburt
Nachdem ein Katzenjunges auf der Welt ist, wird seine Mutter ihm dabei helfen, die Fruchtblase (eine dünne Haut um das Junge) zu durchbrechen, und es vorsichtig putzen. Normalerweise musst du bei der Katzengeburt nicht eingreifen, aber manchmal kann ein wenig Hilfe auch nicht schaden.
Wenn die Katzenmama die Fruchtblase nicht oder nicht vollständig durchbricht oder wenn sie die Jungen nicht putzt, musst du gegebenenfalls einspringen und ihr bei der Pflege der neugeborenen Kätzchen behilflich sein. Reiße die ungeöffnete Fruchtblase mit Hilfe eines Handtuchs (und niemals unter Zuhilfenahme eines scharfen Gegenstands!) vorsichtig auf, damit das Junge atmen kann. Säubere behutsam Maul und Nase und reibe dann das Junge mit einem sauberen Lappen, einem Handtuch oder einem Waschlappen schnell und gegen den Strich trocken. Ein letztes kräftiges Reiben mit einem warmen Handtuch hält das Junge trocken und warm und regt es überdies dazu an, seinen ersten kräftigen Atemzug zu tun.
Deine Katze hat ihre Jungen zur Welt gebracht, und nun liegt es an der Katzenmutter, die Nabelschnur zu durchbeißen. Sollte sie dies nicht tun, ist nun wieder deine Hilfe gefragt. Wasche deine Hände oder verwende Einmalhandschuhe und binde die Nabelschnur mit etwas Zahnseide ungefähr 5 cm vom Körper des Kätzchens entfernt ab. Binde die Nabelschnur noch einmal 2,5 cm weiter vom Körper entfernt erneut ab, und schneide die Nabelschnur dazwischen durch. Achte darauf, dass die Schnur nicht zu nah am Körper des Kittens abgetrennt wird, denn das könnte das Junge verletzen. Lasse die Enden der Zahnseide nicht zu lang, denn sonst könnte die Mutter daran kauen und sie verschlucken. Wenn die Mutter versucht, zu nah am Körper des Kätzchens an der Nabelschnur zu nagen, halte sie davon ab und kürze die Schnur selbst.
Wenn dir dieser Teil der Geburt einer Katze Sorgen bereitet, frage den Tierarzt im Vorfeld um Rat, damit du weißt, was zu tun ist, und du selbstbewusst handeln kannst.
Nach der Geburt der Katzenjungen
Es mag dir so vorkommen, als verginge die Zeit wie im Fluge, aber der gesamte Geburtsvorgang dürfte zwischen zwei und fünf Stunden in Anspruch nehmen. Manchmal kann er sogar bis zu 24 Stunden dauern! Wenn du bemerkst, dass deine Katze während der Geburt Probleme hat, rufe den Tierarzt an und bespreche die nächsten Schritte. Wenn deine Katze während der Geburt länger als eine Stunde erfolglos kräftig presst, rufe sofort den Tierarzt an.
Ein Wurf Katzenjunge besteht in der Regel aus vier bis sechs Kätzchen, es gibt aber auch Fälle mit mehr oder weniger Kätzchen, und auch das ist normal. Wenn alle Kitten auf der Welt sind, gib deiner Katze genügend Zeit, um ihre Jungen zu putzen und zu füttern. Greife nicht allzu sehr ins Geschehen ein, aber zögere auch nicht, die Kätzchen behutsam in ihre Richtung zu weisen. So gewöhnen sie sich schneller an dich, und die Katzenmutter kann sich eine wohlverdiente Pause gönnen!
Wenn die Jungen auch mehr als eine Stunde nach der Katzengeburt noch nicht gesaugt haben, musst du ihnen gegebenenfalls helfen, die Zitzen ihrer Mutter zu finden, denn sicherlich sind sie sehr hungrig! Wenn es mehr Kätzchen als Zitzen gibt, musst du die Jungen unter Umständen selbst austauschen, bis sie gelernt haben, zu teilen.
Wenn es so aussieht, als würde die Mutter sich nicht um die Pflege der neugeborenen Kitten bemühen, sie sie nicht putzt oder säugt, wende dich umgehend an den Tierarzt.
Manchmal muss man die Jungen nach der Geburt mit der Hand aufziehen, aber das kommt nur selten vor. Wenn du Fragen oder Bedenken bei der Handaufzucht von Katzenjungen hast, bitte den Tierarzt um Rat. Alles, was du jetzt noch tun musst, ist, das Wunder der Geburt und die Ankunft der Kätzchen zu feiern – herzlichen Glückwunsch!