Obwohl Hunde den Ruf haben, alles zu fressen, kommt es vor, dass sie ihr Futter verweigern. Im Folgenden erfährst du, welche Ursachen es haben kann, wenn dein Hund nicht frisst und was du tun kannst, um dies zu ändern!
Warum frisst mein Hund nicht mehr?
Wenn dein Hund nicht frisst und Appetitlosigkeit zeigt, liegen entweder körperliche oder psychische Probleme zugrunde, dein Hund ist ein wählerischer Esser, er ist bereits satt oder es hat altersbedingte oder hormonelle Ursachen.
Wenn der Hund nicht frisst – gesundheitliche Ursachen
Wenn dein Hund plötzlich nicht mehr frisst, solltest du zuallererst prüfen, ob dies an gesundheitlichen Problemen liegen könnte und die Appetitlosigkeit des Hundes nur ein Symptom einer Erkrankung oder ähnlichem ist. Dies ist vor allem dann wahrscheinlich, wenn der Hund weitere Begleiterscheinungen zeigt, die darauf hindeuten, dass es ihm nicht gut geht.
Dazu gehören:
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Schlappheit und/oder zurückziehen
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Jaulen oder Winseln
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Erbrechen und/oder Durchfall
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Apathie
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Ein harter Bauch
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Gewichtsverlust
Beim Tierarzt können verschiedene organische und gesundheitliche Ursachen für die Appetitlosigkeit ausgeschlossen werden, wie:
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Verletzung des Mauls und Fremdkörper
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Zahnschäden sowie Zahnstein oder Zahnfleischentzündungen
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Futtermittelallergien und Unverträglichkeiten
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Infektionen und Organerkrankungen
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Stress und Depressionen
Hund verweigert Futter, frisst aber Leckerlis: warum?
Dein Hund ist mäkelig, aber du weißt nicht warum? Oft liegt das daran, dass du deinen Hund – ob bewusst oder unbewusst – zu sehr verwöhnt hast. Hunde sind schlaue Geschöpfe und finden schnell heraus, dass sie, wenn sie die Nase über ihr tägliches Futter rümpfen, viel Aufmerksamkeit und hoffentlich interessanteres Futter wie Leckerlis oder sogar menschliches Essen bekommen.
Wenn du das Verhalten deines wählerischen Hundes ändern möchtest, musst du als Erstes dein eigenes Verhalten überprüfen. Gibst du deinem Hund zu viele Leckerlis oder teilest du Abendessen mit ihm? So hast du ihm möglicherweise antrainiert, wählerisch zu sein, ohne es zu wollen.
Der Hund ist bereits satt
Ein weiterer Grund für das Desinteresse des Hundes am Futter kann sein, dass er bereits gegessen hat. Ist es möglich, dass dein Hund heimlich zusätzliche Mahlzeiten von irgendwo oder jemand anderem bekommt? Eine kurze Überprüfung bei deinen Nachbarn, anderen Familienmitgliedern und den Mülleimern kann erklären, warum das leckere Abendessen, das du anbietest, unberührt bleibt. Das Problem könnte sogar aus der näheren Umgebung kommen - wenn jedes Mitglied einer großen Familie dem Hund "das eine oder andere Leckerli" gibt, könnte das ausreichen, um so ihn satt zu machen, dass er das Futter verweigert. Dies ist jedoch nicht gerade gesund für deinen Hund: Leckerlis und Hundekekse enthalten viele Kalorien und durch die unausgewogene Fütterung kann es zu Mangelerscheinungen kommen.
Altersbedingte Appetitlosigkeit beim Hund
Wenn dein Hund nicht frisst, kann dies auch an einer alters- oder entwicklungsbedingten Ursache liegen.
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Zahnwechsel: Zwischen dem 4. und 7. Lebensmonat findet bei jungen Hunden der Zahnwechsel statt, der in der Regel unbemerkt verläuft, unter Umständen jedoch starke Schmerzen verursachen kann.
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Hormonelle Veränderungen: Läufige Hündinnen zeigen oft Appetitlosigkeit und Rüden, die in Pubertät kommen, können vor lauter Liebeskummer plötzlich nicht mehr fressen.
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Zunehmendes Alter: Wenn Hunde älter werden, nimmt ihre Sinneswahrnehmung ab, sodass das gewohnte Futter etwas weniger appetitlich erscheint, was manchmal darin resultiert, dass sie weniger fressen.
Falsche Ernährung
Wenn der Hund nicht frisst, kann dies auch mit dem Futter, das du ihm anbietest, zusammenhängen. Es gibt folgende Möglichkeiten, die daran schuld sein können, dass dein Hund nicht frisst:
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Hast du kürzlich das Hundefutter gewechselt? Eventuell schmeckt deinem Hund das neue Futter nicht. Hier erfährst du, wie eine Futterumstellung bei Hunden problemlos gelingt.
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Gebe deinem Hund schon jahrelang das gleiche zu fressen? Dann kann es sein, dass dein Hund sein Futter langweilig findet.
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Wechselst du zu oft das Futter? Hunde haben einen sehr sensiblen Magen-Darm-Trakt, der nicht auf eine zu abwechslungsreiche Ernährung ausgelegt ist. Häufige Futterumstellungen können zu Verdauungsbeschwerden wie Durchfall führen.
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Gibst du deinem Hund für ihn passendes Futter? In gutem Hundefutter sollten alle wichtigen Nährstoffe enthalten sein und es sollte auf das Alter, die Aktivität, den Gesundheitszustand sowie etwaige Allergien und Unverträglichkeiten abgestimmt sein.
Hund frisst nicht – das kannst du dagegen tun!
Wenn dein Tierarzt eine Krankheit ausgeschlossen hat und der Konsens besteht, dass die Appetitlosigkeit deines Hundes auf ein Verhaltensproblem zurückzuführen ist, kannst du verschiedene Ansätze ausprobieren, um deinen Hund wieder auf den Geschmack des richtigen Futters zu bringen.
Stimmt die Umgebung?
Hunde brauchen einen festen Fressplatz, an dem sie sich in Ruhe und ungestört dem Fressen widmen können. Dies ist besonders wichtig, wenn noch andere Hunde im Haushalt leben (Stichwort Futterneid).
Ist dein Hund gestresst oder unsicher, kann es helfen, möglichst viele Stressfaktoren zu beseitigen.
Futter- und Fütterungsgewohnheiten ändern
Wenn du z.B. von Hand gefüttert hast, versuche, eine Zeit lang damit aufzuhören. Versuche auch, den Napf zu wechseln - manche Hunde stören sich an ihrem Spiegelbild in Edelstahl- oder Glasnäpfen. Probiere stattdessen einen Keramiknapf. Wichtig ist es auch, darauf zu achten, dass der Napf immer sauber ist.
Eine weitere Idee ist ein interaktives Fütterungsspielzeug, das Futter freigibt, wenn der Hund es herumdreht. Diese sind gut für Hunde geeignet, die sich leicht von ihrer Umgebung ablenken lassen.
Hund frisst kein Trockenfutter – was tun?
Wenn dein Hund sein Trockenfutter verweigert, kann es sein, dass er es einfach nicht mag – viele Hunde ziehen Nassfutter vor. Versuche zunächst, das Trockenfutter in warmem Wasser einzuweichen. Alternativ kannst du die Schmackhaftigkeit des Trockenfutters erhöhen, indem du ein hochwertiges Nassfutter hinzufügst.
Gebe deinem Hund das passende Futter
Stelle sicher, dass du deinem Hund das für ihn optimale Futter gibst, das alle Nährstoffe enthält, die er braucht und auf seinen Gesundheitszustand abgestimmt ist. Wenn dein Hund Schmerzen in der Maulhöhle hat, ist es gut, Trockenfutter einzuweichen, um ihm das Kauen zu erleichtern.
Hund frisst nicht – wie lange warten?
Wenn dein Hund sich weigert, sein Futter zu fressen, kann es helfen, ihm den Napf nach 15 Minuten wegzunehmen. So lernt dein Hund, dass sein Futter nicht immer zur Verfügung steht und er es auch „verlieren“ kann. Biete ihm stattdessen ein paar Stunden später eine frische Schüssel mit Futter an.
Das Wählerisch-Sein abtrainieren
Wenn deine Familie die Angewohnheit hat, Hunde mit Essensresten vom Tisch zu füttern, schadet das mehr als es nützt. Deinem Hund wird dies wahrscheinlich nicht gefallen, aber du musst seine Essenszeiten komplett von deinen trennen. Auch wenn das bedeutet, dass du ihn aus dem Bereich, in dem du isst, aussperren musst. Wenn du willst, dass er wieder Appetit auf sein Futter bekommt, musst du sein Betteln ignorieren und ihn loben, wenn er aus seinem eigenen Napf frisst. Auch solltest du deinem Hund nicht mehr einfach so Leckerlis geben, sondern diese nur gezielt zur Hundeerziehung einsetzen.